Trauer um Klaus Bender
21.01.2024, 10:42 | Lesedauer: 3 Minuten
Andreas Gebbink - NRZ Kleve
Klaus Bender ist gestorben.
Mit Manfred Lucenz führte der Pfarrer aus Bedburg-Hau den meistbesuchten Privatgarten Deutschlands. Hunderte kamen zur Trauerfeier.
An seiner Urne blühten die Narzissen. February Gold, die Sorte, die Klaus Bender so gemocht hat. Tausende Narzissen kommen jedes Jahr im Frühjahr in seinem Garten an der Mühlenstraße in Bedburg-Hau zum Vorschein und verwandeln die 4000 Quadratmeter in ein Blütenmeer. Diesen einzigartigen Blick wird der Bedburg-Hauer Privatgärtner und Pfarrer Klaus Bender nie mehr genießen können. Am Donnerstag, 4. Januar, ist er gestorben. Am vergangenen Samstag nahmen hunderte Menschen während einer Trauerfeier in der Elisabeth-Kirche in Louisendorf Abschied. Narzissen waren seinen große Leidenschaft, besonders die Sorte February Gold.
Sein Lebensthema: die Schöpfung Gottes bewahren
Er war ein besonderer Mensch – reich an Liebe, Intellekt und Bescheidenheit. Mit seinem Mann Manfred Lucenz hat Klaus Bender ein wichtiges Schlaglicht in der deutschen Gartenszene gesetzt. Ihr Garten war nie nur privat, sondern immer auch ein Projekt für das Aufblühen der noch kümmerlichen deutschen Gartenkultur. Tausende Menschen haben im Frühjahr die Narzissen- und Tulpenblüte bestaunt und sich mit den Gärtner dabei angeregt unterhalten. Klaus Bender und Manfred Lucenz haben viele Gruppen durch ihren Garten geführt.
Die Schöpfung Gottes zu bewahren sei ein Lebensthema für Klaus Bender gewesen, sagte Pfarrerin Rahel Schaller, die den Trauergottesdienst in der vollständig gefüllten Elisabeth-Kirche leitete. Und das nahm der Privatgärtner ganz wörtlich. Mit unermüdlichem Einsatz gestaltete er sein Areal und setzte sich auch öffentlich für mehr Naturschutz ein. Der Garten war für Klaus Bender ein Lebensgefühl, welches er vermitteln wollte: zurück zur Natur, weg vom Handy und Computer, die Erde riechen, die Insekten beobachten, den Pflanzen beim Wachsen zuschauen. Ein Garten lehrt viel und gibt viel: Zufriedenheit, Ausgeglichenheit, Lebensglück.
Ein Pfarrer mit vielen Freunden
„Keiner lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber“, heißt es im Römerbrief des Apostel Paulus. Es war das Lebensmotto von Klaus Bender, der mit seinem Mann Manfred Lucenz gerne und häufig Freunde eingeladen und bekocht hat und dessen Herz zufrieden war, wenn ein schönes Gespräch geführt wurde: übers Gärtnern, über Politik und Kultur, über Literatur oder Alltägliches. Klaus Benders Persönlichkeit hatte viele Facetten.
Der Privatgärtner ist 70 Jahre alt geworden. Er war 36 Jahre Pfarrer in Bedburg-Hau, fast bis zum Schluss aktiv im Kirchenchor und er war 43 Jahre verheiratet mit Manfred Lucenz. Gemeinsam haben sie mehrere Bücher herausgegeben. Ihr Band „Ein Garten fürs Leben“ ist zum Klassiker der Gartenbuchliteratur geworden, reich an nützlichen Informationen über Stauden, Zwiebelpflanzen oder Gemüse.
„Behütet und getröstet wunderbar“
Am Samstag zeigten sich viele Trauergäste betrübt über den frühen Tod des beliebten Pfarrers, der noch so viele Pläne hatte. Wer viel gibt, erhält viel zurück. Am Samstag war Klaus Bender gemäß des Eröffnungsliedes des Gottesdienstes „von guten Mächten treu und still umgeben, behütet und getröstet wunderbar.“